Nährmedienherstellung
- Autoklav: 121°C 15 Min.
- Dampftopf: 98°C 30 Min. (z. B. bei VRBD)
- Trockensterilisator: 180°C 2 Std.
- Trockensterilisation für z. B. Spatel, Glasröhrchen
- Entsorgung → im Plastikbeutel autoklavieren bei 124°C für 20 Min.
Für die Nährmedienherstellung wird entmineralisiertes Wasser verwendet.
Gelatine wird nicht gerne verwandt, da die meisten MO’s Gelatinase bilden.
Einmal verfestigter Agar wird ab 100°C flüssig.
quantitative Nachweise: Membranfiltration, Spatel-, Tropfplatten-, Gussplattenverfahren
Laborsicherheit
- Baumwollkittel
- lange Arme
- kniebedeckend
- festes, trittsicheres Schuhwerk
- Staubmaske beim Einwiegen
- Thermohandschuhe beim Anfassen von heißen Gegenständen
- Schutzbrille bei pH-Wert-Einstellung
- Pipettierhilfen verwenden
- nicht essen und trinken
- Speisen und Getränke nicht in Laborgefäßen / -geräten aufbewahren
- Garderobenschrank benutzen
Mikroskop
Methylenblaufärbung
- Einen Tropfen NaCl-Lsg. (0,90%ig) auf Objektträger geben und mit ausgeglühter Impföse Kultur im Tropfen verreiben. Trocknen lassen und hitzefixieren!
- Mit Methylenblaulösung 3 Min. bedecken.
- Mit Leitungswasser gut abspülen.
- Mit Filterpapier abtupfen und trocknen.
- Mikroskopieren 400fach ohne Deckglas, 1000fach ohne Deckglas, mit Öltropfen.
- Ziel: Sind MO’s vorhanden od. nicht!
Sporenfärbung
- Ausstrich lufttrocknen und hitzefixieren.
- 3 Min. mit Malachitgrün bedecken.
- Abgießen und mit Wasser abspülen.
- 30 Sek. mit Safraninlsg. bedecken.
- Mit Leitungswasser abspülen.
- Mit Filterpapier abtupfen und trocknen.
- Mikroskopieren, 400fach ohne Deckglas, 1000fach ohne Deckglas, mit Öltropfen.
- Ziel: Erkennen ob Sporen- / bildner vorhanden sind → Spore grün, Zelle rot.
Gramfärbung
- Ausstrich lufttrocknen und hitzefixieren.
- 1 Min. mir Kristallviolett bedecken.
- Abgießen und mit Wasser nachspülen.
- 1 Min. Lugolsche Lösung einwirken lassen.
- 1-2 Sek. in 96%igen Ethanol tauchen.
- Mit Alkohol abspülen, bis keine blauen Farbwolken mehr sichtbar sind.
- Mit Wasser nachspülen.
- 15 Sek. Karbolfuchsin einwirken lassen.
- Mit Wasser abspülen.
- Mit Filterpapier abtupfen und trocknen.
- Mikroskopieren, 400fach ohne Deckglas, 1000fach ohne Deckglas, mit Öltropfen.
- Ziel: Gram positive blau, Gram negative rot.
Hängender Tropfen
- Kleine Menge Vaseline an den Enden des Deckelglases auftragen.
- Tropfen Bouillonkultur in die Mitte des Deckelglases geben.
- Hohlschliffobjektträger auflegen. Der Tropfen muß in den Hohlschliff ragen.
- Objektträger umdrehen, Tropfen hängt im Hohlschliff.
- Tropfenrand beim Mikroskopieren in die Mitte des Blickfeld ziehen, abblenden, 400fache Vergrößerung
- Ziel: Nachweismethode zur Beweglichkeit.
Stichkultur
- Impfnadel ausglühen.
- Mit der Nadel Probe aus Kolonie entnehmen.
- Mit der Impfnadel bis fast zum Boden des Reagenzglases (halbfester Agar 0,3%) einstechen.
- Impfnadel ausglühen.
- Bebrütung.
- Ziel: Nachweis zur Beweglichkeit.
Mikroskopische Zellzahlbestimmung (Zählkammer)
- Nährbouillon aufschütteln (10% der Keime sind tot)
- Mit Impföse Tropfen auf den mittleren Steg geben
- Deckglas über die drei Stege legen und fest andrücken
- Überschüssige Flüssigkeit sammelt sich in der Rinne
- Bei 400facher Vergrößerung mikroskopieren
- Mindestens 8 Großquadrate (16 x 8 Kleinquadrate) auszählen
- Mittelwert bilden
- MO pro ml berechnen
- Bei Neubauer-Kammer N mit Faktor 10 multiplizieren
- Ziel: Thomakammer → Zählung von Blutkörperchen oder Hefen
Neubauerkammer → Zählung von Bakterien
fraktionierter Ausstrich
- Mit ausgeglühter und erkalteter Impföse Probe aus Nährbouillon entnehmen.
- Menaderförmig auf 1. Drittel der Nähragarplatte ausstreichen.
- Impföse ausglühen und erkalten lassen.
- Öse senkrecht durch den vorherigen Ausstrich führen.
- Öse auf dem 2. Drittel meanderförmig ausstreichen.
- Impföse ausglühen und erkalten lassen.
- Öse senkrecht durch den 2. Ausstrich führen.
- Öse auf dem 3. Drittel meanderförmig ausstreichen.
- Öse ausglühen.
- Bebrütung.
- Ziel: Gewinnung einer Reinkultur.
Verdünnungsreihe
- Vier sterile Reagenzgläser mit 9 ml steriler Verdünnungsflüssigkeit befüllen.
- Röhrchen beschriften (VD 10-1 bis 10-4)
- Nährbouillon gut aufmischen.
- 1 ml Suspension mit einem Halm entnehmen und in das erste Reagenzglas überführen.
- Reagenzglasinhalt gut durchmischen.
- Mit einem neuen Halm 1 ml der VD-Stufe 10-1 in das nächste Reagenzglas überführen.
- Bis zur VD-Stufe 10-4 so weiter verfahren.
Tropfplattenverfahren
- Petrischale mit Nähragar beschriften. Endverdünnung beachten.
- Auf dem Boden die Beimpfungsfelder einzeichnen.
- Platte mit Deckel nach oben auf den Tisch legen.
- Mit sterilem Halm 0,1 ml aus der höchsten VD in das entsprechende Feld pipettieren und verteilen.
- Mit dem selben Halm aus der nächst niedrigen VD 0,1 ml entnehmen und wie oben beschrieben verfahren, usw.
- Platten so lange stehen lassen, bis die Flüssigkeit in den Agar eingezogen ist.
- Platte mit Deckel nach unten bebrüten.
- Ziel: Einsparung von Petrischalen.
Spatelverfahren
- 4 Petrischalen auf dem Boden beschriften.
- Platten mit Deckel nach oben auf den Tisch stellen.
- Mit sterilem Halm 0,1 ml aus der höchsten VD entnehmen und auf die entsprechende Platte geben.
- Mit dem selben Halm aus der nächst niedrigern VD 0,1 ml entnehmen und auf die entsprechende Platte geben, usw.
- Nach der Beimpfung mit dem Drigalskispatel die am höchsten verdünnte Probe auf dem gesamten Agar verteilen, bis der Spatel nicht mehr widerstandsfrei gleitet.
- Den selben Spatel für die nächst niedere VD verwenden, usw.
- Platten so lange stehen lassen, bis die Flüssigkeit in den Agar eingezogen ist.
- Platte mit Deckel nach unten bebrüten.
- Ziel: Herausfinden der KBE’s im Produkt
Plattenguss
- 4Petrischalen auf dem Boden beschriften. Endverdünnung beachten!
- Platten mit Deckel nach oben auf den Tisch stellen.
- Mit einem sterilen Halm 1,0 ml aus der höchsten VD entnehmen und auf die entsprechende Platte geben.
- Mit dem selben Halm aus der nächst niederen VD 1,0 ml entnehmen und wie oben beschrieben verfahren, usw.
- Wenn alle Platten beimpft sind, flüssigen Agar in die Petrischalen gießen und vorsichtig schwenken, damit sich die Probe vermischt.
- Platte stehen lassen, bis der Agar fest ist.
- Platte mit Deckel nach unten bebrüten.
- Ziel: Herausfinden der KBE’s im Produkt
Membranfiltration
- Nähragarplatte auf dem Boden beschriften.
- Filtrationsgerät an Absaugflasche befestigen. Über Wouffsche Flasche an Vac.pumpe anschliessen.
- Mit steriler Pinzette sterilen Membranfilter (0,45 μm) auf sterile Filtergritt auflegen.
- Filtertrichter aufsetzen und Hebelverschluss schliessen.
- Bakteriensuspension (< 10 KbE/ml) in Trichter geben.
- Vac.pumpe einschalten, Hahn öffnen, Probe filtrieren.
- Hahn schließen, Filtertrichter abnehmen, Filter mit steriler Pinzette auf Agar legen.
- Bebrütung.
- Ziel: Für alle filtrierbaren LM in großen Mengen, wo Keimzahlen < 10 KbE erwartet werden.
KOH-Test
- Einen Tropfen KOH 3%ig auf den Objektträger geben.
- Mit der ausgeglühten Impföse eine Kolonie in den KOH-Tropfen geben.
- 30 Sekunden verrühren.
- Die Impföse vorsichtig hochheben.
- Ist ein leichter Schleimfaden zu sehen, so ist das Bakterium als Gram negativ anzusehen.
- Ist kein Faden zu sehen, so ist das Bakterium als Gram positiv anzusehen.
- Ziel: Unterscheidung zwischen Gram positiv und Gram negativ.
Katalase-Test
- Einen Tropfen H2O2 3%ig auf den Objektträger geben.
- Mit der ausgeglühten Impföse eine Kolonie in den Tropfen geben.
- Schäumt die Probe, so ist das ein Zeichen für ein Bakterium, daß aerob oder auch fakultativ anaerob ist.
- Schäumt die Probe nicht, so ist es sehr wahrscheinlich ein anaerobes Bakterium.
- Ziel: Unterscheidung zwischen aerob / faklutativ anaerob und anaerob.
Oxidase-Test
- Oxidasetestreifen auf den Objektträger legen.
- Mit Plastikimpföse!! Kolonie auf den Teststreifen geben.
- Bei sofortiger Blaufärbung ist die Probe Oxidase positiv, also aerob.
- Bei verzögerter Blaufärbung negativ, also fakultativ anaerob oder anaerob.
- Ziel: Unterscheidung zwischen aerob und fakultativ anaerob / anaerob.
OF-Test
- Impfnadel ausglühen.
- Impfnadel mit Kolonie inkubieren.
- Mit geradem Stich jeweils zwei Reagenzgläser mit halbfestem, blau-türkisem Medium beimpfen.
- Ein Reagenzglas, für die anaerobe Bebrütung, mit Paraffin verschließen.
- Bebrüten.
- Auswertung: Keine Farbveränderung → die Glucose wurde nicht verstoffwechselt
Gelbfärbung → Glucose wurde oxidativ bzw. fermentativ zu Pyruvat und verschiedenen Säuren verstoffwechselt.
- Ziel: Untscheidung zwischen aerob, anaerob und Glucoseverstoffwechselung.
Säurebildung aus KHD’s
- Mit zuvor ausgeglühter Impföse Kulturmaterial in Bouillon (lila) überführen.
- Nicht mischen → es darf keine Luft in das Durhamröhrchen gelangen.
- Reagenzglas veschließen.
- Bebrüten.
- Auswertung: Kein Farbumschlag, keine Gasbildung → Lactose wurde nicht zu Säure
+ ß-Galaktosidase verstoffwechselt.
Farbumschlag + Gasbildung → ß-Galaktosidase wurde gebildet und somit Säure + Gas.
- Ziel: Erkennen von ß-Galaktosidase- und Gasbildung
VP-Test
- Mit zuvor ausgeglühter Impföse Probe in MR-VP-Bouillon (hellgelb, wie Apfelsaft) überführen.
- Gut durchmischen.
- Bebrüten.
- Bei Bodensatz: 10 Tropfen 40%ige KOH dazugeben.
- Gut durchmsichen.
- 5 Tropfen Barrit-Reagenz (-naphtol) dazugeben.
- Über 15 Min. immer wieder gut durchmischen, damit O2 in die Probe gelangt.
- Bei schwach rötlicher Färbung gilt der Test als Nachweis für Diacetyl, gebildet aus Glucose und Acetoin. → E.coli
- Ziel: Nachweis von Diacetyl durch Verstoffwechselung von Glucose zu Acetoin zu Diacetyl → E.coli
SIM-Agar
- Mit zuvor ausgeglühter Impfnadel Bouillonkultur aufnehmen.
- Im halbfestem Medium (hellgelb) Stichbeimpfung durchführen.
- Bebrüten.
- Auswertung:
- Verstoffwechselung von Sulfat und Eisen zu Einsensulfid → Schwarzfärbung. Ist das Medium über den Stich hinaus schwarz, ist dies ein Beweis für Mobilität.
- 2 Tropfen Indolreagenz auf die Probe geben. Bei der Bildung von Indol aus Tryptophan, bildet sich ein roter Ring → Indol positiv
- Ziel: S: Schwarzfärbung durch Sulfid I: Indoltest M: Mobilitätstest
Ornithindecarboxylase
- Mit zuvor ausgeglühter Impföse Kultur aufnehmen.
- Bouillon (lila) beimpfen und gut durchmischen.
- Bebrüten.
- Bei Gelbfärbung wurde Glucose verstoffwechselt.
- Bei schwacher Lilafärbung wurde die AS Ornithin zusätzlich verstoffwechselt.
- Ziel: Test auf Verstoffwechselung von Glucose und Ornithin.
Bunte Reihe
- OF-Test, Säurebildung aus KHD’s, VP-Test, SIM-Agar, Ornithindecarboxylase
Gewogenes arithmetisches Mittel
C gew. arithmetisches Mittel der Koloniezahl
∑C Summer der Kolonien, die zur Berechnung herangezogen werden
n1 Anzahl Petrischalen / Felder der niedrigsten auswertbaren VD
n2 Anzahl Petrischalen der nächst höheren VD
d Faktor der niedrigsten auswertbaren VD, auf die VD von n1 bezogen
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