Samstag, 8. Januar 2011

Frost Zone


2098 - Krieg hat die Menschheit in Chaos und unermessliches Leid gestürzt. Eine neue Eiszeit ist angebrochen. Die Welt gleicht einer zugefrorenen Hölle. Konzerne beherrschen die Reste der Zivilisation im ständigen Kampf um die Vorherrschaft über knappe Ressourcen.

Nach der letzten Apokalypse haben die gegnerischen Parteien den Einsatz ihrer Superwaffen vorerst begrenzt. Sabotage, Assassination, Industriespionage und feindliche Übernahmen dominieren den Kampf der Megakonzerne. Black Ops, Agenten mit Zugriff auf die geheimsten, fortschrittlichsten Technologien ihres Arbeitgebers, führen einen neuen Kalten Krieg. Mit Cyberware und Kampfdrogen voll gepumpte Söldner liefern sich in den finsteren Straßenschluchten zwischen gigantischen Bauten gnadenlose Schlachten mit genetisch verbesserten Übersoldaten, Cyborgs, blutsüchtigen Nekroiden und Mutanten.

Doch Gentechnologie hat nicht nur die Kriegsführung revolutioniert, sondern auch eine eiszeitliche Flora und Fauna geschaffen. Primals, die Menschen der Eiszeit, wandern außerhalb der Ballungszentren mit anderen Nomaden im ständigen Überlebenskampf durch die versunkenen Ruinen unserer einstigen Städte. In dieser dunklen Zukunft sind nuklear verstrahlte Bestien und fehlgeschlagene Experimente aus den Konzernlaboren nicht die einzige Bedrohung. Während in den Kriegszonen der Kampf tobt, testen Elitetruppen der Konzerne die neuste Waffengeneration an den verbleibenden Rebellen. Waste, eine todbringende Seuche, ist die neue Geißel der Menschheit, die ihre Opfer in degenerierte Raubtiere verwandelt und sich explosionsartig verbreitet. Die totale Überwachung und Gleichschaltung durch allgegenwärtige Medien soll die gesichtslosen Massen in den Metropolen kontrollieren. Der Konkurrenzkampf um Quoten bringt dabei immer brutalere Darbietungen hervor. Ein Menschenleben ist nur noch seine Arbeitskraft in Energie wert.

Die sozialen Gegensätze sind größer als je zuvor. Kann ein einzelner das Gleichgewicht der Mächte verschieben? Oder gegen das System bestehen? Sind Sie hart genug um in Frostzone zu überleben?

Mikrobiologische Informationen 2.



Familie: Campylobacteriaceae
Gattung: Campylobacter (umfasst ca. 19 Arten)
Areobacter (umfasst ca. 4 Arten)
Helicobacter (umfasst ca. 16 Arten)

Art: Campylobacter jejuni, Campylobacter coli
  • Lebensmittelbereich
  • ist mikroaerophil (benötigt nur geringe Konzentrationen an O2; ca. 5 – 10 %)

Art: Areobacter butzelrie
  • Lebensmittelbereich
  • ist aerotolerant (wächst auch unter Anwesenheit von O2, jedoch langsam)
  • vermehrt sich auch bei 15°C

Art: Helicobacter pylorie
  • ist mikroaerophil
  • kommt nicht in LM vor (bzw. nicht bekannt)
  • höhere Antikörpertiter bei Personen in Schlachthöfen
Familie: Campylobacteriaceae
Gattung: Campylobacter
Areobacter (x)
Helicobacter (x)
ca. 50 – 60 Arten (Spezies)

Campylobacter jejuni und Campylobacter coli sind LM-Relevant.
→ 60 – 70.000 Krankheitsfälle (Magen- / Darmbeschwerden)


Areobacter butzelrie → Geflügelfleisch
Helicobacter pylori → kommt im Medizinbereich vorn

→ mikroareophil (reduziert Sauerstoff)


Eigenschaften von Campylobacter jejuni
  • gram –
  • Stäbchen
  • beweglich
  • mikroaerophil
  • keine Vermehrung bei 25°C, jedoch bei 37°C und 42°C
  • Oxidase- und Katalase positiv
  • keine KHD-Nutzung
  • Hydrolyse von Hippurat
  • empfindlich gegenüber Nalidixinsäure (30 μg pro Blättchen)
  • resistent gegenüber Cephalotin (30 μg pro Blättchen)
    • empfindlich ist C. jejuni subsp. doylei
  • pathogen
  • aW-Wert muß größer 0,98 für Wachstum sein
  • inaktiv bei Salzgehalten größer 1,5 %
  • empfindlich gegenüber Antibiotika
  • wächst nicht bei O2-Gehalten > 21 %

→ Ein sehr empfindlicher Keim!
→ Dauerausscheider tragen den Keim in sich und dürfen im LM-Gewerbe nicht arbeiten.

Jejuni ist oft bei Wildvögeln zu finden, insbesondere in deren Kot, sowie bei Mastanlagen für Geflügel und Schweine.

Die infektiöse Dosis liegt bei 500 KBE / g.
→ hochinfektiös
→ akute Magen- / Darmerkrankung, starker Durchfall, lang anhaltend (2 – 7 Wochen; in der Regel 1 – 7 Tage), stark dehydrierend

Invasivität: Der Keim lebt nicht nur zwischen den Zellen (hier insbesondere im Dünndarm), er dringt auch in die Zellen ein.

Inkubationszeit: 1 – 7 Tage

Aussscheidung von Campylobacter: Bis zu 4 Wochen.

Freitag, 7. Januar 2011

Brüder Grimm - Der Gevatter Tod

Brüder Grimm - Der Gevatter Tod

Der Gevatter Tod

Es hatte ein armer Mann zwölf Kinder und mußte Tag und Nacht arbeiten, damit er ihnen nur Brot geben konnte. Als nun das dreizehnte zur Welt kam, wußte er sich in seiner Not nicht zu helfen, lief hinaus auf die große Landstraße und wollte den ersten, der ihm begegnete, zu Gevatter bitten. Der erste, der ihm begegnete, das war der liebe Gott. Der wußte schon, was er auf dem Herzen hatte, und sprach zu ihm: ,,Armer Mann, du dauerst mich, ich will dein Kind aus der Taufe heben, will für es sorgen und es glücklich machen auf Erden." Der Mann sprach: ,,Wer bist du?" - ,,Ich bin der liebe Gott." - ,,So begehr' ich dich nicht zu Gevatter", sagte der Mann, ,,du gibst dem Reichen und lässest den Armen hungern." Das sprach der Mann, weil er nicht wußte, wie weislich Gott Reichtum und Armut verteilt. Also wendete er sich von dem Herrn und ging weiter. Da trat der Teufel zu ihm und sprach: ,,Was suchst du? Willst du mich zum Paten deines Kindes nehmen, so will ich ihm Gold die Hülle und Fülle und alle Lust der Welt dazu geben." - Der Mann fragte: ,,Wer bist du?" - ,,Ich bin der Teufel." - ,,So begehr' ich dich nicht zu Gevatter", sprach der Mann, ,,du betrügst und verführst die Menschen. "Er ging weiter; da kam der dürrbeinige Tod auf ihn zugeschritten und sprach: ,,Nimm mich zu Gevatter." Der Mann fragte: ,,Wer bist du?" - ,,Ich bin der Tod, der alle gleichmacht." Da sprach der Mann: ,,Du bist der Rechte, du holst den Reichen wie den Armen ohne Unterschied, du sollst mein Gevattersmann sein." Der Tod antwortete: ,,Ich will dein Kind reich und berühmt machen; denn wer mich zum Freunde hat, dem kann's nicht fehlen." Der Mann sprach: ,,Künfigen Sonntag ist die Taufe, da stelle dich zu rechter Zeit ein." Der Tod erschien, wie er versprochen hatte, und stand ganz ordentlich Gevatter.

Als der Knabe zu Jahren gekommen war, trat zu einer Zeit der Pate ein und hieß ihn mitgehen. Er führte ihn hinaus in den Wald, zeigte ihm ein Kraut, das da wuchs, und sprach: ,,Jetzt sollst du dein Patengeschenk empfangen. Ich mache dich zu einem berühmten Arzt. Wenn du zu einem Kranken gerufen wirst, so will ich dir jedesmal erscheinen. Steh' ich zu Häupten des Kranken, so kannst du keck sprechen, du wolltest ihn wieder gesund machen, und gibst du ihm dann von jenem Kraut ein, so wird er genesen. Steh' ich aber zu Füßen des Kranken, so ist er mein, und du mußt sagen, alle Hilfe sei umsonst. Aber hüte dich, daß du das Kraut nicht gegen meinen Willen gebrauchst, es könnte dir schlimm ergehen."

Es dauerte nicht lange, so war der Jüngling der berühmteste Arzt auf der ganzen Welt. ,Er braucht nur den Kranken anzusehen, so weiß er schon, wie es steht, ob er wieder gesund wird oder ob er sterben muß', so hieß es von ihm, und weit und breit kamen die Leute herbei, holten ihn zu den Kranken und gaben ihm so viel Gold, daß er bald ein reicher Mann war. Nun trug es sich zu, daß der König erkrankte. Der Arzt ward berufen und sollte sagen, ob Genesung möglich wäre. Wie er aber zu dem Bette trat, so stand der Tod zu den Füßen des Kranken, und da war für ihn kein Kraut mehr gewachsen. ,Wenn ich doch einmal den Tod überlisten könnte', dachte der Arzt, ,er wird's freilich übelnehmen, aber da ich sein Pate bin, so drückt er wohl ein Auge zu, ich will's wagen.' Er faste also den Kranken und legte ihn verkehrt, so daß der Tod zu Haupten desselben zu stehen kam. Dann gab er ihm von dem Kraute ein, und der König erholte sich und ward wieder gesund. Der Tod aber kam zu dem Arzte, machte ein böses und finsteres Gesicht, drohte mit dem Finger und sagte: ,,Du hast mich hinter das Licht geführt, diesmal will ich dir's nachsehen, weil du mein Pate bist, aber wagst du das noch einmal, so geht dir's an den Kragen, und ich nehme dich selbst mit fort."

Bald hernach verfiel die Tochter des Königs in eine schwere Krankheit. Sie war sein einziges Kind, er weinte Tag und Nacht, daß ihm die Augen erblindeten, und ließ bekanntmachen, wer sie vom Tode errette, der sollte ihr Gemahl werden und die Krone erben. Der Arzt, als er zu dem Bette der Kranken kam, erblickte den Tod zu ihren Füßen. Er hätte sich der Warnung seines Paten erinnern sollen, aber die große Schönheit der Königstochter und das Glück, ihr Gemahl zu werden, betörten ihn so, daß er alle Gedanken in den Wind schlug. Er sah nicht, daß der Tod ihm zornige Blicke zuwarf, die Hand in die Höhe hob und mit der dürren Faust drohte; er hob die Kranke auf und legte ihr Haupt dahin, wo die Füße gelegen hatten. Dann gab er ihr das Kraut ein, und alsbald regte sich das Leben von neuem.

Der Tod, als er sich zum zweitenmal um sein Eigentum betrogen sah, ging mit langen Schritten auf den Arzt zu und sprach: ,,Es ist aus mit dir, und die Reihe kommt nun an dich", packte ihn mit seiner eiskalten Hand so hart, daß er nicht widerstehen konnte, und führte ihn in eine unterirdische Höhle. Da sah er, wie tausend und tausend Lichter in unübersehbaren Reihen brannten, einige groß, andere halbgroß, andere klein. Jeden Augenblick verloschen einige, und andere brannten wieder auf, also daß die Flämmchen in beständigem Wechsel zu sein schienen. ,,Siehst du", sprach der Tod, ,,das sind die Lebenslichter der Menschen. Die großen gehören Kindern, die halbgroßen Eheleuten in ihren besten Jahren, die kleinen gehören Greisen. Doch auch Kinder und junge Leute haben oft nur ein kleines Lichtchen." - ,,Zeige mir mein Lebenslicht", sagte der Arzt und meinte, es wäre noch recht groß. Der Tod deutete auf ein kleines Endchen, das eben auszugehen drohte, und sagte: ,,Siehst du, da ist es." - ,,Ach, lieber Pate", sagte der erschrockene Arzt, ,,zündet mir ein neues an, tut mir's zuliebe, damit ich König werde und Gemahl der schönen Königstochter." - ,,Ich kann nicht", antwortete der Tod, ,,erst muß eins verlöschen, eh' ein neues anbrennt. - ,,So setzt das alte auf ein neues, das gleich fortbrennt, wenn jenes zu Ende ist", bat der Arzt. Der Tod stellte sich, als ob er seinen Wunsch erfüllen wollte, langte ein frisches, großes Licht herbei, aber weil er sich rächen wollte, versah er's beim Umstecken absichtlich, und das Stöckchen fiel um und verlosch. Alsbald sank der Arzt zu Boden und war nun selbst in die Hand des Todes geraten.

Quelle: http://www.1000-maerchen.de/fairyTale/854-der-gevatter-tod.htm

Der Schwarze Tod









Die Pest allgemein 

Die Seuche, die meist tödlich ausging, wütete Mitte des 14. Jahrhunderts in weiten Teilen Europas. Sie wird im allgemeinen als Pest bezeichnet. Diese Krankheit beinhaltet verschiedene Infektionskrankheiten, die epidemisch auftreten. Deshalb ist nicht ganz klar, ob es sich bei der Krankheit Mitte des 14. Jahrhunderts tatsächlich um die Seuche handelte, die als Pest bezeichnet wurde. Generell wird die Pest als eine schwere, ansteckende Infektionskrankheit definiert, die von Nagetieren übertragen wird und den Menschen erkranken lässt. Die Pest wird durch das relativ kurze, dicke Bakterium Yersina pestis ausgelöst. Heute trifft man nur noch selten auf die Pest, doch in Savannengebieten ist die Pestrate noch immer sehr hoch.
Die Pest trat im Mittelalter in zwei Erscheinungsformen auf:
- die Lungenpest
- die Beulenpest



Der schwarze Tod 

Als schwarzer Tod wird eigentlich nur die große Pestpandemie Mitte des 14. Jahrhunderts bezeichnet. Die ursprüngliche Herkunft dieser Bezeichnung ist nicht bekannt. Schwarz muss aber hierbei nicht unbedingt als Farbe stehen. Sie kann auch für die verhängnisvollen Folgen der Pest stehen. In Quellen des 14. Jahrhunderts wird oft von der “pestilencia maxim“ gesprochen. In deutschen Schriften auch als “ain gemainer sterb“ oder als “de grote dod“. Nach Quellen des 17. Jahrhunderts zu urteilen, kam dieser Begriff im 14.Jahrhundert schon vor; wurde aber erst im 17. Jahrhundert niedergeschrieben. Experten zufolge kam der Name allerdings „von den schwarzen Flecken, die sich im Laufe der Krankheit entwickeln würden“ (Lepra, Pest und andere Seuchen, Martin Riegel, 2002, Hamburg). Allerdings sind die Pest und andere Infektionskrankheiten schwer auseinander zu halten; beispielsweise das Fleckfieber und die Pest.




Die Übertragung der Pest 

Selbst im 19. Jahrhundert wurde noch darüber gestritten, ob die Pest eine ansteckende Krankheit sei oder nicht. Zu dieser Frage kam es auch 1816 im englischen Unterhaus, als auf Malta eine Pestepidemie ausbrach. Zuvor war man sich einig, dass die Pest direkt übertragen wird, also von Mensch zu Mensch, ohne Hilfe eines Überträgers. Aber die Erfahrungen des 19. Jahrhunderts bewiesen das Gegenteil. Herman Fürst Pückler- Muskau schrieb nach einem Besuch in Ägypten 1840: „Glücklicherweise ist die Pest von allen ansteckenden Krankheiten diejenige, deren man sich durch Vorsicht am leichtesten erwehren kann. Weit fürchterlicher ist hingegen ihre grausame Schwester, die Cholera.“ Die richtige Antwort auf diese Frage ergab sich aber erst im letzten Abschnitt des 19. Jahrhunderts, nach der Entdeckung des Pesterregers. Die Form der Übertragung wurde zumindest durch die Entdeckung des Rattenflohs bekannt. Heute ist bekannt und erwiesen, dass die Beulenpest nicht von Mensch zu Mensch ansteckend ist. Die direkte Übertragung besteht nur bei der Lungenpest. von Die Lungenpest wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Die Beulenpest wird hingegen von Floh, Ratte, etc. übertragen. Die Seuche wird insgesamt entweder von Tier zu Mensch oder von Mensch zu Mensch übertragen. Zu dieser Erkenntnis kam man aber erst im letzten Jahrhundert und erst 1894 wurde das Pestbakterium durch den Schweizer Bakteriologen Alexandre Yersin und durch Shibasabur Kitasato, einem Schüler Robert Kochs entdeckt.


Die Geschichte der Pest 

Die Pest tritt seit über 3000 Jahren immer wieder epidemisch auf. Ausgangspunkt für die meisten Epidemien waren meist die zentralasiatischen Hochsteppen. In historischen Zeiten wurde die Pestseuche oft durch Ratten von diesem Dauerherd nach Eurasien gebracht. Schon 224 v. Chr. wurde in China berichtet, dass Pestepidemien ausgebrochen seien. Auch im Antiken Griechenland war bereits von einer pestartigen Seuche die Sprache. Vom 6. bis zum 8. Jahrhundert wurde Europa von den ersten Pandemien (Epidemien mit großem Ausmaß) heimgesucht. Bis zu den ersten Pandemien des 20. Jahrhunderts wurden Afrika, Australien und Amerika allerdings verschont. Berichte über die Pest reichen bis in die Antike zurück, doch ist nicht immer klar, ob es sich um die Pest handelt. Die erste bekannte Epidemie ist die der Philister, die zwischen 1100 und 100 vor Christus, die im 1. Buch Samuels, Kapitel 5-6 der Bibel beschrieben wird. Im siegreichen Kampf haben die Philister die Bundeslade der Israeliten erbobern können. Doch dann brach eine Seuche in den Reihen der Philister aus und die Erkrankten hatten mit Beulen zu kämpfen. Die Seuche wurde durch die Bundeslade weiter getragen. Gott riet ihnen die Lade zurückzubringen. Als sie dies taten,ging die Krankheit langsam zurück. Bei dieser Krankheit handelt es sich zweifellos um die Beulenpest. Bei der besten und berühmten Pestschilderung von 430 bis 429 vor Christus von Thukydides, “Pest von Athen“, ist jedoch unklar, ob es sich um eine Pestepidemie handelt, da die typischen Pestsymbole nicht erwähnt werden.
Die Anzeichen weisen eher auf das Fleckenfieber hin. Die erste genaue und bestätigte Pestepidemie brach 542 nach Christus aus. Der Ursprung ist wahrscheinlich in Ägypten zu suchen, von wo aus sie sich schnell nach Europa ausdehnte. Die Folgen der Seuche waren katastrophal. Ihr wird der Untergang des byzantinischen Reiches nachgesagt, da mehr als 50% der Bevölkerung an ihr starben. Nach Ausbruch der Pandemien im 6. Jahrhundert wurde Europa in den folgenden 2 Jahrhunderten immer wieder von Pestepidemien verfolgt. Die verheerendeste und größte Epidemie fand von 1347 bis 1352 statt. Und beeinflusste die Weltgeschichte. Sie entstand in China und Indien. Die Seuche verbreitete sich über die Handelsstraßen, so dass 1347 die ersten Pestopfer aufgeschrieben wurden. Im gleichen Jahr brachten 3 Handelschiffe die Pest nach Sizilien. 530.000 Menschen starben daraufhin. Die Hafenstadt Catania wurde total ausgerottet. Von Bologna (30.000 Tote), über Siena (80.000 Tote) und Venedig (40.000 Tote) erreichte die Pest 1349 Mitteleuropa. Der schwarze Tod forderte schätzungsweise 25 Millionen Todesopfer. Das heißt ein Drittel der Bevölkerung, ganze Ortschaften, wurden entvölkert.




Die Ausbreitung der Pest im 14. Jahrhundert
Es wird vermutet, dass die Ursache der Pest im Mittelalter die verunreinigte Luft, giftige Dünste, sowie Schwärme von Insekten waren. Aber auch die Juden wurden als Brunnenvergifter angezeigt und deshalb für etwas gehasst, was sie nie taten. Die Behandlung der Pest beschränkte sich auf nicht gerade einfache und schmerzfreie Methoden. So wurden beispielsweise die Pestbeulen aufgeschnitten, oder die Krankenzimmer ausgeräuchert. Doch schon im 14. und 15. Jahrhundert wurden in Europa pesthygienische Mittel entwickelt. Venedig führte als erste Stadt den sogenannten Pestbrief ein. Eine Bescheinigung, die dem Reisenden bewies, aus einer pestfreien Zone zu kommen. Auch die Quarantäne war eine Erfindung Venedigs. Auf einer Insel bei Venedig musste ein Reisender 40 Tage (Quarantäne) in einem Lazaretto zur Untersuchung seines Zustandes bleiben. Hieraus entwickelte sich der Begriff Quarantäne. Andere Städte übernahmen später die Anordnungen von Venedig. Auch Deutschland versuchte durch die “Pestordnung“ die Pest einzudämmen. So zum Beispiel durften Beherberger von Pestinfizierten nicht in die Kirche. Bettzeug und Kleider Verstorbener mussten 6 Wochen lang gelüftet werden. Häuser der Toten durften 6 Monate nicht bezogen werden. Bis ins 18. Jahrhundert verbreitete sich die Pest weiter.





Soziale, medizinische und religiöse Auswirkungen der Pest
Die Pest änderte vor allem in den sozialen Bereichen des Mittelalters viele Dinge. Durch die Pflege von kranken Angehörigen wussten viele Menschen wie ansteckend die todbringende Krankheit ist. Die Folge war ein Verweigern der dringenden Hilfe und ein Zerfall der sozialen Kontakte. Die Menschen mussten mit ansehen, wie ihre familiären und gesellschaftlichen Beziehungen zerbrachen. Damit zeigte die Pest den Menschen nicht nur die Vergänglichkeit, sondern auch, wie bedroht die soziale Struktur war.
Da die Menschen sich das auftreten der Pest nicht erklären konnten, wurden Sündenböcke gesucht, die für die Pest verantwortlich gemacht wurden. Die Bevölkerung richtete sich gegen Ausländer, Krüppel, Bettler, Zigeuner, Hexenmeister und besonders gegen die Juden.
Nicht nur im sozialen, sondern auch im medizinischen Bereich war die Pest der Anfang zur Änderung. Dass es heute die Möglichkeit gibt viele Infektionskrankheiten wirkungsvoll zu bekämpfen, ist der Pest zu verdanken. Auch das Entstehen einer Lehre von den Volkskrankheiten, der Epidemiologie, war nur möglich ,weil die Menschen eine weitere Zeit mit der Pest verhindern wollten. Viele Ärzte und Doktoren von Universitäten waren jedoch selber erkrankt oder gestorben. So wurden viele Plätze in Universitäten frei, und somit auch viel Platz für neue Ideen. Man versuchte bessere hygienische Bedingungen zu schaffen. So entwickelte sich langsam der Begriff Quarantäne heraus.
Die Medizin des Mittelalters bestand weitgehend aus Teilen der griechischen Medizin. Eine Seuche, so fanden die Griechen heraus, entstand durch Verunreinigungen (griechisch: miasmata). Durch Sümpfe oder faulende Stoffe, wurde nach ihrer Meinung die Pest übertragen.
Doch besonders stark wurde die Religion von der Pest beeinträchtigt. Pest und Tod beschäftigten die Leute
Behandlung zweier Beulenpesterkrankter besonders. So wurden das 14. und 15. Jahrhundert zu besonders religiösen Jahrhunderten. In dieser Zeit tauchten in Kirchen immer wieder die sogenannten Totentänze auf. Die Totentanzbilder zeigen gut die Mischung aus Religiosität und Unruhen. Die Religion bot vielen Menschen Antworten auf ihre Fragen.
Die Menschen dachten, dass sie Gott durch ihre Sünden zornig gemacht hatten. Hierfür sollten sie büßen. Sie versuchten ihn mit Psalmsagungen, Weihen und Bittgottesdiensten zu beruhigen. Im Allgemeinen kann man sagen, dass die Pest die gesamte mittelalterliche Kultur stark verändert hat und auch noch heute als schlimmste und bekannteste Seuche überhaupt zählt.



Die Bekämpfung der Pest im Mittelalter 

Wenn es Grenzen bei Ärzten gab, war es nicht nur, weil sie die Krankheit nicht erkannten, sondern weil sie diese nicht behandeln konnten. Der Stand der Medizin hatte sich seit der Antike bis zum Mittelalter nicht mehr viel geändert. Das, was die Ärzte in der Abenduniversität lernen durften, war von der Kirche fest gelegt! Meistens waren es Vorlesungen von alten Texten, die mit kleinen Kommentaren versehen waren. Aus diesen Schriften ging hervor, dass die Pest etwas mit Astrologie zu tun hat. Daraufhin wurden sogar die Planetenkonstellationen untersucht, um die Pestzeiten vorauszusagen. Weil im Mittelalter sehr wenig über die Pest bekannt war, wurde zur “Desinfektion“ Essig, Rauch, Schwefel und Parfum benutzt. In Parfümkugeln wurden Blüten und Kräuter gefüllt, die erfrischen sollten und die Seuche abhalten.
Die ärztliche Behandlung führten die Doktoren nur in dicken Schutzanzügen mit Schnabelmasken durch. Dabei wurden die Pestbeulen aufgeschnitten um den Eiter und das Blut abzulassen. Angstfrei zu sein war das allerwichtigste in Pestzeiten, um die Krankheit zu bekämpfen. Quarantäne und Isolation wurden eingesetzt. Das erwies sich, als nicht so wirkungsvoll. Alle Städte ließen die Fremden ca. 40 Tage in Quarantäne. Kranke wurden noch zusätzlich isoliert. Ein schlechtes Zeichen war der Pestkarren, der täglich viele Tote aus der Stadt brachte. An einem Tag wurden oft tausende Tote weggebracht. In sogenannten Pestlöchern fanden Massenbeerdigungen statt. Dabei folgte einer Schicht Toter ein wenig Erde. Darauf kam eine neue Schicht Toter. Wenn es einzelne Gräber gab, wurden die Toten speziell dafür in die vorgesehenen Särge gebracht, die unten zwei Klappen besaßen, durch die die Toten in die Erde gelassen wurden. So konnte direkt darauffolgend der Nächste begraben werden.


Die Sage vom lieben Augustin 

Die Sage berichtet, Augustin hätte vor ungefähr 300 Jahren gelebt und ein schauriges Erlebnis zur Pestzeit gehabt.

Damals spielte Augustin mit seinem Dudelsack jeden Abend in den Wirtshäusern auf. Und wie es so üblich war, zahlten ihm die Gäste oft ein Gläschen Wein für seine Kunst. Eines Abends hatte
er etwas zu viel Wein getrunken. Auf dem Heimweg rutschte er in der finsteren Nacht aus und schlief einfach auf der Gasse ein. Doch die Pest hatte schon so viele Menschen hinweggerafft, dass die Pestknechte mit dem Bestatten der vielen Toten nicht mehr nachkamen. Sie liefen durch die Gassen und luden die verstorbenen Menschen auf Karren, die sie zu den riesigen Pestgruben vor die Stadtmauern brachten. Auch der schlafende Augustin wurde in der Eile für einen Pesttoten gehalten. Man schleppte ihn zu einer Grube in der Vorstadt St. Ulrich und warf ihn dort hinein. Doch wie erschrak der Sackpfeifer Augustin, als er am nächsten Morgen inmitten der Leichen erwachte! Er war über seine Lage entsetzt, denn wie sollte er da je wieder herauskommen? Die Wände der Grube waren zum Klettern viel zu hoch. Doch Augustin verzweifelte nicht. Er war ein fröhlicher Geselle, der auch in der größten Not sein Musikinstrument bei sich hatte. Er spielte damit, so laut er konnte. Da hörten ihn die Pestknechte und zogen ihn verwundert wieder heraus. So wurde Augustin durch seine Musik gerettet.
Sein Lieblingslied "O du lieber Augustin, alles ist hin" sangen und pfiffen die Leute so gerne, dass es bis heute noch populär ist.

Und was ist dran an der Sage?

Es gab zwar viele Musikanten mit dem Namen Augustin in Wien, dennoch haben die Wiener diese Sage erfunden. Es ist wahr, dass zu Pestzeiten die Menschen Angst hatten lebendig begraben zu werden. Das Lied “O du lieber Augustin“ stammt aber nicht aus Pestzeiten, sondern entstand etwa 100 Jahre später, als Theaterlied. Es wird aber in alten Schriften berichtet, dass es einen Mann gab, der in einer Grube lebendig begraben wurde und sich retten konnte.



Die Pest heute 

Heute stehen gegen die Pest effizientere Methoden zur Verfügung: ist die Krankheit bereits ausgebrochen, kann sie durch verschiedene Antibiotika gestoppt werden. Ist mit einer Ansteckung zu rechnen (Reise in ein befallenes Gebiet), gewährleistet eine Impfung einen fünfmonatigen Schutz. Diese Schutzimpfung sind normalerweise abgetötete Pestbakterien “als weitere Möglichkeit findet die Chemoprophylaxe mit Sulfadiazin Anwendung.“ (Martin Riegel, Lepra, Pest und andere Seuchen)
Ansonsten sind Quarantäne, Isolation und die Bekämpfung der Ratten die wirksamsten Methoden zur Bekämpfung der Pest. Die Pesthäufigkeit lässt sich durch viele Vorbeugungsmaßnahmen vermindern: durch bessere hygienische Verhältnisse, direkte Bekämpfung von Ratten und indem man den Transport von Ratten auf Schiffen zu verhindern versucht, in deren Ausgangshäfen die Krankheit vorkommt. Hungersnöte, die zu einer geringeren Widerstandskraft gegen die Krankheit führen, begünstigen die Ausbreitung der Pest.



Quellenverzeichnis 

Quellen im Internet: www.google.de, www.medicine-world.com, www.netdoktor.de

Egon Freidell
Kulturgeschichte der Neuzeit I
1997
DTV

Egon Friedell
Kulturgeschichte der Neuzeit II
Sonderausgabe 2003
Beck’s Historische Bibliothek

Martin Riegel
Lepra, Pest und andere Seuchen
Hamburg, 2002
Krcer Verlag

Klaus Bergdolt
Der schwarze Tod in Europa
2000
Beck’sche Reihe



Quelle: http://www.abipur.de/hausaufgaben/neu/detail/stat/641720776.html

Mikrobiologische Informationen 1.




Familie: Enterobacteriaceae (Enteron = Darm)
  • Stäbchen
  • gram –
  • keine Sporen
  • fakultativ anaerob
  • Katalase +
  • KHD-Verwerter, hier insbesondere Glucose, die zu Säure abgebaut wird
  • Oxidase –

Biochemisch wird die Familie der Enteroacteriaceae in 23 Gattungen unterteilt:
Salmonella




obligat
pathogen


obligat
pathogen
Shigella



Escherichia

fakultativ pathogen

fakultativ pathogen
fakultativ pathogen

fakultativ pathogen

fakultativ pathogen

fakultativ pathogen

fakultativ pathogen

fakultativ pathogen

fakultativ pathogen

fakultativ pathogen

fakultativ pathogen
Citrobacter (freundii)

Klebsiella P

Enterobacter (Aerobacter) P

Serratia P


Proteus



Yersinia

Erwinia P*



Providencia

Edwardsiella

Hafnia

P = pathogen P* = pflanzenpathogen

LM-Vergifter: Salmonellen, Shigellen, E. coli (enterotoxinbildner), Yersinia enterocolitica

Proteus → peritrich begeißelt

Coliforme Keime
Escherichia
Klebsiella
Citrobacter
Enterobacter

Coliforme führen bei 44°C eine Laktoseverwertung durch, es entsteht → Säure + Gas.
Laktose besteht aus Glucose und Galaktose.


Escherichia
  • Stäbchen
  • gram –
  • fakultativ anaerob
  • Katalase +
  • Fermentation von Lactose
  • Indol +
  • Voges Proskauer (Acetoin) negativ
  • Vermehrungstemperatur: opt.: 37°C
min.: 2 – 5°C
  • pH-Wert: min.: 4,3 – 4,4
  • aW-Wert: 0,95
  • Hitzeresistenz: D57°C = 13,5 Minuten

E.coli
  • Stäbchen
  • gram –
  • fakultativ anaerob
  • Katalase positiv
  • Oxidase positiv
  • bewegliche und unbewegliche Stämme
  • häufig Kapselbildung
  • aufgrund von ca. 170 Oberflächen Einteilung in Serovare
  • Antigene:
    • 100 Kapselantigene
    • 56 Geißelantigene
  • Fermentation von Lactose
  • Indol positiv
  • Voges Proskauer (Acetoin) negativ
  • fakultativ pathogen

Es gibt 9 E.coli Pathogruppen, davon sind 5 LM-Infektionserreger
  • Im Darm von Mensch und Tier anzufinden.
→ Außerhalb des Darms gilt E.coli als Indikator für eine fäkale Verunreinigung in Trinkwasser und in LM kann er Indikator sein.
  • E.coli sind nicht immer pathogen.
  • Es gibt jedoch spez. pathogene E.coli z.B. EHEC


E.coli hat Index- und Indikatorfunktion

Indexfunktion:
Kommt er im LM vor, so ist er Index für fäkale Kontamination, wenn E.coli vorhanden ist, so können auch andere pathogene Stämme, wie Salmonella oder Campylobacter vorhanden sein.

Indikatorfunktion:
→ Indikator für schlechte Verarbeitungshygiene.
Als enterovirolente E.coli (EVEC) werden bezeichnet:
  • enterhämorrhagische E.coli (EHEC) +++
    • sie werden auch als Shigatoxin bildende E.coli (STEC) oder verotoxinogene E.coli (VTEC) bezeichnet (→ Das Shigatoxin greift gesunde Zellen an!)
    • VTEC / STEC ist als Synonym verwendbar.
    • EHEC ist eine Untergruppe von VTEC / STEC
  • enterotoxische E.coli (ETEC) ++
  • enteropathogene E.coli (EPEC) +
  • enteroinvasive E.coli (EIEC) +

Alle sind in der BRD meldepflichtig!

EVEC rufen intestinale Erkrankungen bei Menschen hervor!

EHEC
  • blutige Durchfälle, HUS (hämolytisch-urämisches-Syndrom)
  • Virulenzfaktor: Shigatoxine 1 und 2 (Stx 1 und 2)
  • Intiminbildung

ETEC
  • choleraähnliche Reisediarrhö
  • Virulenzvaktor: hitzelabiles (LT) und hitzestabiles (ST) Enterotoxin

EPEC
  • Säuglingsdiarhö
  • Virulenzfaktor: Intimin (Anheftung), Pilin, Toxin Lymphostatin

EaggEC
  • Reisediarrhö
  • Virulenzfaktor: Adhärenzfimbrien

EIEC
  • ruhrähnliche Diarrhö
  • Virulenzfaktor: Invasivität, Shigella-Enterotoxin 2

VTEC
  • Virulenzfaktoren:
    • Verotoxin (VT1 und VT2), Intimin, „adherence factor“,
    • Enterotoxine (LT, ST), Invasine, Lysostatin u. a.

→ Die Virulenzfaktoren der E.coli Pathotypen werden durch Plasmide und Phagen übertragen.
→ Durch Subkultivierung, besonders in Bouillon, können diese verloren gehen!
→ Deshalb sollten mindestens 100 verdächtige Kolonien untersucht werden!
→ In der Praxis nur schwer machbar. Es wird meist über die Molekularbiologie versucht das Toxin zu ermitteln (falls Molekularbiologie vorhanden).

Nachweis von pathogenen E.coli


E.coli / VTEC O 157 : H7
Sorbitfermentierung + -*
ß-D-Glucoronidase + -
* 50 % der O 157 : H7 fermentieren kein Sorbit.
Man kann auch über ein spezielles Enzym pathogene E.coli und EHEC nachweisen.
Familie: Enterobacteriaceae
Gattung: Salmonella
  • gram –
  • fakultativ anaerob
  • Katalase positiv
  • Säure aus Lactose negativ
  • Indol negativ
  • H2S positiv
  • Voges-Proskauer (Aceton) negativ
  • Ornithindecarboxylase negativ
  • Vermehrungstemperatur: opt.: 35°C – 45°C
max.: 46°C – 54°C
min.: 2°C – 4°C
  • pH-Wert: opt.: 6,5 – 7,5
max.: 9,0
min.: 4,0
  • aW-Wert: > 0,93

Meist kommt es in oder auf LM unter sonst optimalen Bedingungen erst zu einer Vermehrung bei einer Lagertemp. > 7°C. Bei Temp. unter 15°C ist die Vermehrung eingeschränkt.

Art: S. enterica
S. bongori

Unterarten: S. enterica
Subsp. enterica
(salamae, arizonae, diarizonae, houtenae, india)

Antigen: O-Antigen H-Antigen



Vorkommen: Im Darm von Tieren.: Schwein, Rind, Kalb, Geflügel, Wild, Nager,
Insekten

LM: Fleisch, Fisch, Ei, Milcherzeugnisse, Gewürze,
Salate, Futtermittel, u.v.a.

Lysozym verhindert das Wandern von Salmonellen zum Eigelb. Sind Salmonellen im Eigelb vorhanden, können sie sich ungehindert und schnell vermehren.

Das Eiweiß fungiert als Schutzgürtel.



Pathogenitätsfaktoren: Adhäsion (an die Darmzotten; starke Aktivierung durch
Gallensaft,obwohl niedriger pH)
Invasion (Invasion der Salmonellen aus den Zwischenräumen in die Zellen)
Enterotoxin (bisher nicht eindeutig nachgewiesen)

Infektiöse Dosis: gesunde Menschen: ≥ 105 Zellen / g
immungeschwächte: ≤ 102 Zellen / g

Krankheitssymptome: Übelkeit, Durchfall, Dehydrierung, Fieber, Erbrechen

Inkubationszeit: 7 – 72 Std.


subletal: nur leicht geschädigt und nicht sorgfältig abgetötet

25 g Produkt
225 ml Pepton-Medium (gespaltene Eiweiße, Nährstoffreich!)

Kommen subletale Zellen in ein solches Medium, werden sie durch die hohen Nährstoffkonzentrationen „repariert“ (18 h / 37°C).

  • selektiven Anreicherung von Salmonella
  • andere MO’s werden im Wachstum unterdrückt
  • erneute beimpfung eines selektiven Mediums
  • Test zum Nachweis von Salmonella
  • kein Interesse an der Anzahl

→ Schokoladenindustrie nimmt 750 g Produkt!

55.000 – 60.000 Erkrankungen pro Jahr

Infektkette Salmonella


Art: Salmonella typhi
Salmonella paratyphi
Vorkommen: - Der Mensch ist das einzige Erregerreservoir (Dauerausscheider)
- Übertragung von Mensch zu Mensch od. kontaminierte LM
- Wasser und Geräte

Infektiöse Dosis: - 102 – 103 Zellen (Vermehrung im menschlichen Körper)

Krankheitsbild: - Durchdringen der Darmschleimhaut
- Vermehrung im Lymphsystem
- Inkubationszeit: 14 Tage
- übergehen auf die Blutbahn
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Bewusstseinstrübung
- Entzündung innerer Organe
Enterobacter sakazakii
  • hieß früher Enterobacter cloake
  • heißt jetzt Cronobacter sakazakii
    • Vermehrungstemp.: 6°C – 45°C
    • opt. Temp.: 37°C
    • max.: 47°C
    • pH-Wert: 5 – 10
    • NaCl: bis 7 %
    • Hitzeresistenz: D 58°C = 0,5 – 9,9 Min.

Die Abtötung ist effektiver, wenn Milchpulver in 70°C heißem Wasser aufgelöst wird!
→ EG-VO 1441/2007 fordert eine Abwesenheit des Erregers in 30 x 10g Säuglingsnahrung!
Kommt hauptsächlich im Darm von Insekten vor.


Gattung: Shigella → LM-Vergifter
  • eng verwandt mit E.coli
  • Unterschied zu E.coli
    • Shigella verstoffwechselt Glucose zu Säure (kein Gas)
    • E.coli verstoffwechselt Glucose zu Säure und Gas
  • sehr geringe Infektionsdosis (10 Stück!!)
  • Shigella ist invasiv → kann in die Zellen eindringen und sie von innen heraus zerstören
  • Aufnahme über den Mund
  • Vermehrung im Dickdarm und Bildung der Toxine
  • blutige Durchfälle u. ä.
  • das Toxin heißt Shigatoxin
  • neurotoxisch → übergehen auf das Nervensystem, ruft schwere Erkrankungen hervor


Gattung: Yersinia enterocolitica
  • gram – Stäbchen
  • begeißelt
  • psychrotrop
  • anspruchslos → braucht nur sehr wenige Nährstoffe, wie Pseudomonas
  • Temperaturoptimum: 25°C – 35°C
  • Säurestabil bis pH 4,2

Übertragungswege:
  • freilebende Vögel
  • Kot von Wild- und Hausschweinen, sowie bei in „Gefangenschaft“ lebenden Tieren
Durchfallerreger, sehr starke Bauchschmerzen, Schwellung der Lymphknoten.
Die Erkrankung kann abschwächen und man fühlt sich schlapp. Dies kann über Jahre dauern, sowie Auslöser von rheumatischen Beschwerden sein.

In der BRD 5.000 – 6.000 Erkrankungen, meldepflichtig!

Die Gene, die für die Toxine verantwortlich sind, sind auf Plasmiden codiert. Toxine können nur bei Temperaturen < 30°C gebildet werden. Hitzestabile Toxine (Peptide).

Schweine, die die Krankheitserreger tragen, haben keine Krankheitssymptome. Der Nachweis erfolgt über einen Abstrich am Rachenraum. Das Hauptproblem ist bei Schweinen zu finden, vor allem bei Produkten, in denen Schweinezungen verarbeitet wurden und nicht genügend erhitzt wurden.